Das Jahr neigt sich dem Ende zu - Zeit mal wieder zurückzublicken und zu reflektieren!
2020 war wohl für die meisten von uns kein leichtes Jahr… Aber trotz aller Schwierigkeiten war es auch ein Jahr voller neuer Möglichkeiten, Veränderungen und Wachstum. Wie ich mit den Herausforderungen, die sich dieses Jahr für mich und meine Arbeit als Tanzpädagogin und Tanzschulinhaberin ergaben, umgegangen bin, möchte ich dir nun in diesem Beitrag zeigen. Vielleicht kann ich dich dazu inspirieren, auch in schwierigen Phasen nicht den Kopf in den Sand zu stecken, denn eins habe ich in dieser Zeit gelernt: Egal, wie unmöglich und ungerecht dir etwas erscheint, es gibt immer etwas, das du noch tun kannst!
Gestartet ist das Jahr 2020 wie jedes andere Jahr auch. Nach den Weihnachtsferien begannen die Kurse in meiner Tanzschule, dem Tanzforum Speyer, und ich freute mich darauf, voller Energie mit meinen Schüler/innen in das neue Jahr zu starten. Natürlich war wie immer einiges zu tun, gerade, da ich die Tanzschule vor gerade einmal drei Monaten übernommen hatte. Wie das erste Jahr für mich als Tanzschulinhaberin war, kannst du übrigens hier lesen.
Bis März lief alles erst einmal wie gewohnt. Ich gab meinen Unterricht und freute mich hierbei wie immer darauf, meinen Schüler/innen viel Neues beizubringen und dabei ihre Fortschritte zu sehen.
Im März traf mich (bzw. uns alle) das, was für mich lange Zeit weit weg erschien: Corona machte wohl so gut wie allen Plänen für dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung. Bis zum letzten Tag
war ich fest davon überzeugt, dass ich die Tanzschule keinesfalls deshalb schließen würde, aber darin hatte ich mich wohl geirrt, denn Mitte März musste auch ich mich den Anordnungen beugen und
die Tanzschule im Rahmen des ersten Lockdowns vorübergehend dicht machen.
Zwar tat mir das im Herzen weh, aber da ich daran, so sehr ich es auch wollte, nichts ändern konnte, nahm ich diese Situation als weitere Herausforderung des Lebens an. Gerade am Anfang, so kurz
nach der Übernahme, war es für eine Krise zwar ganz und gar nicht der richtige Zeitpunkt, aber wann ist schon die richtige Zeit für so etwas?!
Egal wie unsicher ich in dieser Situation auch war, ich wusste, dass ich die Angst und Machtlosigkeit in diesem Moment nicht siegen lassen wollte. Deshalb machte ich mir so schnell ich konnte
Gedanken, was ich tun kann, um meinen Schüler/innen das Tanzen weiterhin zu ermöglichen. Zuerst begann ich damit, für alle Gruppen Übungsprogramme und kleine Videos zu erstellen und diese an
Eltern und Schüler/innen zu schicken.
Für den Anfang war das erstmal eine gute Lösung, aber mit der Zeit wünschte ich mir, wie viele andere Tanzlehrer auch, die Interaktion mit meinen Schüler/innen zurück. Zum Glück sind wir in
dieser Zeit mit unzähligen technischen Möglichkeiten gesegnet, die es mir ermöglichten, den Live-Onlineunterricht für mich zu entdecken. Bald startete ich damit und war sehr dankbar dafür, dass
viele Schüler/innen dieses Experiment mit mir wagten. Zwar ist es natürlich nicht das Gleiche wie im Tanzsaal zu stehen, aber der Onlineunterricht hat auch einige Vorteile, die ich für mich
erkennen durfte, wie zum Beispiel, dass die Schüler/innen komplett ortsunabhängig teilnehmen können. Andererseits ist es natürlich kein hundertprozentiger Ersatz für den Unterricht in der
Tanzschule, da das Gruppengefühl offline doch nochmal ein anderes ist.
Mehr darüber, wie es mir in dieser Zeit so erging, kannst du auch hier in einem Interview lesen.
Da ich die Vorzüge des Onlineunterrichts nicht mehr missen möchte, habe ich diesen nun fest in mein Angebot integriert und ich bin mir sicher, dass diese Möglichkeit mich auch in Zukunft weiterhin begleiten wird. Mehr zu meinem Onlineangebot kannst du hier lesen.
Des Weiteren nutzte ich die Zeit des ersten Lockdowns, um einige andere Herzensprojekte im Onlinebereich, von denen ich schon längere Zeit träumte, zu verwirklichen. Da das Schreiben (wie du hier
im Blog vielleicht schon mitbekommen hast) neben dem Tanzen eine meiner weiteren Leidenschaften ist, schaffte ich es, in dieser Zeit endlich mein eigenes erstes
E-Book zu schreiben. Wie das für mich war kannst du hier nachlesen.
Außerdem habe ich zum gleichen Thema, nämlich zum Thema Balletttechnik, einen Onlinekurs erstellt.
Warum mir dieses Thema besonders am Herzen liegt fragst du dich? Ganz einfach: Früher als ich (vor meiner Ausbildung) selbst noch eine Tanzschülerin war und ich merkte, dass das Tanzen eine immer
größere Rolle in meinem Leben spielt, wollte ich auch mehr wissen. Ich wollte wissen, wie die Bewegungen heißen und wie ich in dem, was ich da tat, noch besser werden konnte. In dieser Zeit hätte
ich mir einen Onlinekurs wie diesen, den ich in diesem Jahr ins Leben gerufen habe, gewünscht. Leider war an sowas zu dieser Zeit noch nicht zu denken. Während meiner Ausbildung wurde mir dann
nochmal mehr bewusst, wie wichtig es ist, auch als Hobbytänzer/in die korrekte Balletttechnik vermittelt zu bekommen. In meiner Zeit als Hobbyschülerin habe ich zwar eine Menge gelernt, aber es
hat eben auch einiges an Wissen gefehlt, sodass ich mir in der Zeit vor der Ausbildung Dinge angewöhnt hatte, die für meinen Körper, wie ich feststellen durfte, gar nicht so gesund waren. Deshalb
bin ich sehr dankbar, dass ich das im Laufe der Ausbildung ändern durfte. Da es jedoch nicht einfach ist, sich falsche Angewohnheiten abzutrainieren, wäre es sicherlich leichter gewesen, wenn ich
dieses Wissen bereits vorher gehabt hätte… Meinen Onlinekurs findest du übrigens hier.
Nun aber genug dazu, kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Nachdem der erste Lockdown überstanden war, freute ich mich umso mehr darauf, die Tanzschule Ende Mai wieder öffnen zu können. Zwar war das Training nur in Kleingruppen möglich, was für mich hieß, Unterricht mit jeweils drei Schüler/innen zu machen, aber es war immerhin ein Anfang. Zum Glück konnte ich meine Gruppen so organisieren, dass jede/r Schüler/in mindestens alle zwei Wochen am Unterricht in der Tanzschule teilnehmen konnte. Einen Tag pro Woche nutzte ich, um zusätzlich Onlinetraining anzubieten für alle, die gerade nicht offline dran waren. Im Sommer konnte der Unterricht dann sogar auch wieder mit den gewohnten Teilnehmerzahlen stattfinden, was uns alle umso mehr freute. In dieser Zeit war ich schon wieder fleißig dabei zu planen, welche Projekte ich mit den Schüler/innen noch in diesem Jahr umsetzen könnte. Mit einigen Gruppen arbeitete ich an Choreographien, die ich zum Beispiel in Form von Videoprojekten festhalten wollte. Eins davon konnten wir sogar schaffen kurz bevor es zum zweiten Lockdown kam… Ich freue mich schon jetzt sehr darauf, das fertige Video bald zu teilen. Falls du das auf keinen Fall verpassen möchtest, solltest du mir auf Facebook und/oder Instagram folgen.
Im November kam es dann also zum zweiten Lockdown. Immerhin wusste ich bei diesem Mal schon direkt, was zu tun war und stellte sofort wieder auf Onlineunterricht um.
Gerade dachte ich, die Tanzschule hätte sich (auch wirtschaftlich) wieder etwas erholt, schon musste sie wieder geschlossen werden. Erneut breiteten sich Ängste und Unsicherheit in mir aus. Zwar haben mich sehr viele Teilnehmer/innen und Eltern in der ganzen letzten Zeit weiterhin unterstützt, worüber ich sehr sehr dankbar bin, aber trotzdem kamen wieder Sorgen in mir auf. Den Rückgang der Teilnehmerzahlen in den Kursen kann man nicht leugnen und, die Wahrscheinlichkeit, dass während des Lockdowns in der Phase des Onlinetrainings neue Mitglieder dazukommen, ist erfahrungsgemäß eher gering. Die Unsicherheit und die Gedanken an die Zukunft schwingen also immer ein wenig mit. Was mich jedoch antreibt, immer weiter zu machen und nach neuen Möglichkeiten zu suchen, ist der Gedanke an meine Schüler/innen. Gerade jetzt in dieser Zeit möchte ich gern einfach für alle da sein, die ihre Leidenschaft für das Tanzen trotz allem weiter verfolgen möchten.
Auch an neuen Ideen und Visionen mangelt es mir trotz allem nicht. Im Dezember habe ich zum Beispiel eine Balance-Challenge gestartet, in der ich innerhalb von drei Wochen mit den Teilnehmer/innen in Form von Onlinetrainings und Übungsvideos an ihrer Balance gefeilt habe. Am Ende der Challenge habe ich dann alle Inhalte davon in einen weiteren kleinen Onlinekurs gepackt, damit jeder, der die Challenge verpasst hat, so auch noch die Möglichkeit bekommt davon zu profitieren. Hier geht es zum Balance-Challenge-Onlinekurs. Das war das letzte Projekt, das ich in diesem Jahr umgesetzt habe und nun begebe ich mich in die Weihnachtspause, um auch im kommenden Jahr wieder voller Energie für meine Schüler/innen da sein zu können und neue interessante Projekte zu starten.
Rückblickend lässt sich sagen, dass ich in diesem Jahr trotz aller Umstände und Einschränkungen sehr viel Neues in die Welt bringen konnte. Dies hat mir gezeigt, dass man, selbst, wenn es mal so überhaupt nicht nach Plan läuft, immer etwas tun kann, um einen Schritt weiter zu kommen. Glaub' mir, ich hatte mir diese erste Zeit als Tanzschulinhaberin auch anders vorgestellt… Aber ich denke, so lange man das was passiert nicht als Hindernis, sondern als Chance sieht, ist man oft gar nicht so machtlos, wie man am Anfang vielleicht denkt. Zu diesem Zeitpunkt weiß niemand, wie lange sich die Situation, der Lockdown, die Einschränkungen usw. noch hinziehen werden, aber ich weiß schon jetzt, dass ich immer versuchen werde, das Beste aus den Entwicklungen zu machen. Und ich bin mir sicher, das kannst auch du!
Ich wünsche dir nur das Beste für alles, was da noch kommt! Bleib motiviert, flexibel und gesund und tu was du kannst, um deine Ziele zu verfolgen!
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